Zuerst waren es zwei. Dann ein Dutzend. Zuletzt kamen 50 Bürger auf dem Sande zusammen in der dritten Mahnwache gegen den Autobahn Wahn. Dazu höhnte ein Schlaumeier in einem Leserbrief ans „Stader Tageblatt“, das sei nichts im Vergleich zur Bevölkerung von Stade. Um dann die üblichen Argumente „für die Wirtschaft“ herunter zu leiern. Die LKWs aus Skandinavien zum Beispiel? Sind die für uns vorrangig? Seit Jahren wird über den „Umstieg auf die Bahn“ geplappert – nun macht mal Butter bei die Fische!

Mahnwachen sind keine Massenveranstaltungen und keine Plebiszite. Sie können – und wollen - nichts entscheiden. Aber sie können Zeichen setzen für das Engagement der Bürger. Es gibt Menschen, die darauf hinweisen, dass wir nicht alles mit uns geschehen lassen sollten. Wirtschaftliche Entwicklungen haben eine Dynamik wie große Schiffe, sie sind schwer zu stoppen oder umzulenken. Wenn man das Desaster auf sich zu kommen sieht, ist es meist „zu spät“ (wird jedenfalls behauptet). So walzt Stuttgart 21 trotz grünen Ministerpräsidenten jede Vernunft nieder. Die Elbvertiefung hat alle Mahner niedergebuttert. Und so wird es mit dem LNG-Hafen und mit der A-20 geschehen – hoffen jedenfalls Ämter und Investoren.

Doch einige Bürger werden sich weiterhin an Mahnwachen aufstellen. Sie werden ein Zeichen setzen. Zeigen, dass Alternativen möglich sind. Dass wir die Moore, die doch so wichtig sind als CO 2 Speicher (ganz abgesehen von ihrem Selbstwert als Naturwunder) vor dem Monster A-20 schützen wollen. Einiges wird durchsickern. Wer weiss, vielleicht wird die Demokratie die Vorkämpfer des heutigen Wachstumswahns dann auch mal an den Urnen abstrafen.

 

Nachster Aktionstag: 5. Juni: https://wald-statt-asphalt.net/mobilitaetswendejetzt/