Etwas Schönes und Nützliches aufbauen. Dabei Menschen treffen, die das auch wollen. Zusammen eine grüne und bunte Stadt schaffen. Und dann auch noch frisches Gemüse ernten. Was ist erfreulicher als gemeinsam erlebte Kreativität? Wie schön sind doch Erfolge, die mit andern gemeinsam erreicht werden.

Stade wird Essbare Stadt. Wie in zahlreichen Gemeinschaften in aller Welt kommen Bürger zusammen, um ihre Stadt liebenswerter, schöner und solidarischer zu machen. Machen sie mit. Bringen sie Kinder, Eltern und Nachbarn mit. Alle zusammen wird das was. Und es wird allen riesigen Spaß machen.

 

Hier finden sie die Projektbeschreibung als Text.

Die Essbare Stadt – es grünt und blüht vor jeder Tür

von Yvonne Mayet

Yvonne Mayet bYvonne MayetIm September 2020 hat sich während der Klimawochen die "AG für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Landkreis Stade" zusammengefunden, kurz: NILS, die in unterschiedlichen Projekten ihre gemeinsame Vision einer sozialen, umweltfreundlichen und klimaneutralen Lebensweise in die Tat umsetzt. Das erste Projekt ist die Essbare Stadt, die alle drei Aspekte auf wunderschöne Weise in sich vereint.

Bereits seit einigen Jahren gibt es Essbare Städte und Gemeinden, und die Vielfalt der Konzepte lässt erahnen, wie unterschiedlich ein solches Projekt gestaltet und an die jeweiligen Gegebenheiten angepasst werden kann. Hier im Landkreis Stade möchten wir allen die Möglichkeit bieten, sich daran zu beteiligen.

Die Städte und Gemeinden können Trinkwasserbrunnen errichten und öffentliche Grünflächen mit essbaren Pflanzen wie Beerensträuchern bestücken, von denen jeder im Vorbeigehen naschen darf. Sie können an öffentlichen Plätzen Hochbeete mit Kräutern aufstellen, von denen Passanten für den Grillabend mit Freunden ernten dürfen, oder auch Fassaden mit Apfelspalieren, Weinreben oder sogar Efeu begrünen, dessen Blätter sich zum Wäschewaschen eignen. Apotheken können ihre Beete mit Ringelblumen statt Stiefmütterchen bepflanzen, aus denen sie heilende Salben herstellen. Einige Schulen, Kindergärten, Jugendfreizeitstätten oder auch Seniorenheime verfügen über ungenutzte Flächen, auf denen essbare Pflanzen oder Nutzpflanzen angebaut werden können. So lernen vor allem Kinder den natürlichen Anbau von Lebensmitteln, deren Verwendung, Verarbeitung und im besten Fall sogar Möglichkeiten der Haltbarmachung kennen. Wer schon mal beobachtet hat, wie ein Kind hingebungsvoll im Matsch oder in der Sandkiste buddelt oder durch einen Laubhaufen tobt, weiß um die heilsame Wirkung der Natur.

Weiterhin können bisher unbegrünte Dachflächen und sogar leerstehende Gebäude für den Lebensmittelanbau genutzt werden. Beim Indoor-Farming ist der technische Aufwand gegebenenfalls etwas größer als beim Freilandanbau, jedoch sind hierbei weniger bis gar keine Schädlinge zu erwarten. Diese Art des Anbaus ist vor allem für Menschen ohne eigenen Garten, für Innenstadtbereiche oder auch für die Gastronomie interessant.

Einer der wichtigsten und schönsten Aspekte der Essbaren Stadt ist wohl die Stärkung der Gemeinschaft. Nicht nur die Verbundenheit der Menschen untereinander, sondern auch die Verbindung zur Natur haben die Kraft, unseren Körper, unseren Geist und unsere Seele zu nähren und zu heilen. Durch gemeinsame Projekte und Ziele wird die Identifikation mit der eigenen Umgebung gestärkt.

Außerhalb von Stade gibt es bereits eine Solidarische Landwirtschaft, dessen Grundprinzipien sich leicht auf eine innerstädtische Fläche übertragen lassen: Menschen finden zusammen und bauen gemeinsam auf einer von der Stadt, einer Institution, einer Firma oder einem privaten Grundstückseigentümer zur Verfügung gestellten Fläche Lebensmittel an, die gemeinsam geerntet und an alle Mitglieder verteilt werden, von denen Beiträge in Form von Arbeitskraft, Geld oder Material in das Projekt einfließen. In jedem Stadtviertel, ja sogar in jeder Nachbarschaft könnten solche Gemeinschaftsgärten entstehen.

NachhaltigimLKStadeAuch das Tauschen von Samen oder Lebensmitteln ist ein Teil der Essbaren Stadt. Durch ein für alle erkennbares Symbol wie ein ‚gelbes Band‘ am Gartenzaun wird mit Angabe des Lebensmittels darauf hingewiesen, dass mehr zur Verfügung steht, als selber verbraucht werden kann. So ist es jedem möglich, überschüssige Lebensmittel für andere zur Ernte freizugeben, zum Verkauf vor die Gartenpforte zu stellen oder mit Nachbarn zu tauschen und damit einen Schritt in Richtung Selbstversorgung zu gehen. Auch die Initiative ‚foodsharing‘ ist für Ernteüberschüsse ein guter Ansprechpartner.

Das Anlegen von Blühstreifen und Blühwiesen trägt zur Artenvielfalt bei und vervollständigt das Konzept der Essbaren Stadt.

Schon bald könnte sich auf diese Art ein ‚grünes Band‘ durch unseren Landkreis ziehen und unsere Sinne und unser Herz erfreuen. Vielleicht sehen wir dann viel mehr Grün als Grau.

 

Lesen sie hier einen Leeserbrief von Yvonne Mayet im Wochenblatt am 14.04.2021 zum Artikel "Farbtupfer für den Frühling" PDF-Datei ca. 1,5 MB

Grüne Fassade Singapore, Foto Tauber Claus Blohm Yvonne Mayet

 

Yvonne Mayet über die Initiative Essbare Stadt 

von Walter Tauber

 

Kontakt:

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Und ein paar Links zu Webseiten und Videos mit Beispielen, wo es anderswo schon funktioniert:

 

Übersicht

https://www.essbare-stadt-minden.de/wissenswertes/links-essbare-stadte/

 

Gemüsewerft Bremen

https://www.facebook.com/Gem%C3%BCsewerft-670160639740299/

http://www.gib-bremen.info/urban_gardening_farming_gemuesewerft.php

https://www.youtube.com/watch?v=5zwuQxnVk0s

 

Andernach

https://www.youtube.com/watch?v=CSI3ckG5Y9g

https://www.youtube.com/watch?v=3C4cLxwMBOk&t=3s

 

Incredible Edible Todmorden

https://www.youtube.com/watch?v=rZExCpdHzrE

 

ESSBARE STADT  - - -  ESSBARES DORF

Kurze Projektbeschreibung

Das Projekt „Essbare Stadt“ bzw. „Essbares Dorf“, welches 2020 im Zuge der KLIMAWOCHEN im Landkreis Stade ins Leben gerufen wurde, versteht sich als eine gemeinnützige Initiative, durch die Bürgerinnen und Bürger an gesellschaftlichen Diskussions- und Entwicklungsprozessen teilnehmen und eigene Beiträge zur Entwicklung einer nachhaltigen Gesellschaft in ihrem Umfeld aktiv einbringen können.

Ein Palettengarten und weitere Beete auf öffentlichen Grünflächen werden als kleine Nutzgärten angelegt. Das Projekt „Essbare Stadt“ / „Essbares Dorf“ soll ein Bewusstsein schaffen für Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Ökologie in Bezug auf die zukunftsfähige Produktion von Lebensmitteln. Wir möchten damit aber auch die Gemeinschaft und Nachbarschaft fördern und lokale, regionale Verbundenheit und die individuelle  Selbstwirksamkeit stärken.

Bürgerinnen und Bürger können im Projekt „Essbare Stadt“ / „Essbares Dorf“ selbstständig und vor Ort ihre Ideen zu einer nachhaltigen Zukunft umsetzen und alternative Perspektiven erproben. Die Gartenflächen und –paletten sind dabei nicht nur als Produktionsort von Lebensmitteln zu verstehen, sondern als Freiraum, in dem Ideen erprobt werden, wachsen und schließlich Früchte tragen.

Um in Zukunft die Gartenflächen und –paletten des Projekts „Essbare Stadt“ / “Essbares Dorf“ langfristig im Landkreis Stade selbst- und gemeinschaftsgetragen weiterentwickeln zu können, bemühen wir uns um Förderungen und Spenden, die als Initiativhilfe zur Selbsthilfe einfließen sollen. In Stade und in Buxtehude möchten wir das Projekt „Essbare Stadt“ zu einer der Institutionen im Netzwerk bereits vorhandener  nachhaltiger Projekte machen. Daher ist das Projektteam stets um lokale und regionale Partner und Förderer bemüht, welche durch Mithilfe und Spenden das Projekt unterstützen.

Das Projekt wird eigenverantwortlich getragen und verwaltet, ist nicht kommerziell. Die Teilnahme ist freiwillig und wird nicht entlohnt.