news 644850 1280Die „Bürgeraktion Surfpark – nein danke“ hat erhebliche Zweifel an der Sinnhaftigkeit und Zukunftsfähigkeit des in Stade geplanten Surfparks: Wer braucht ihn wirklich? Was werden seine Auswirkungen sein? Der Versuch, mit künstlich erzeugten Wellen ein Geschäft zu machen, ist nicht auf Stade beschränkt. Bundesweit ist etwa ein halbes Dutzend solcher Anlagen in Planung, aber auch in der Kritik. Technologieführer ist offenbar die Firma „Wavegarden“ mit Sitz im spanischen Baskenland. Deren Technik mag zwar in gewisser Weise faszinierend sein, andererseits passen aber weder der hohe Energiebedarf noch der starke Wasserverbrauch in unsere Zeit, die von Klimaerwärmung, Artensterben und fortschreitenden Umweltbelastungen bestimmt wird.

So entspricht die für die Wellenmaschine notwendige elektrische Energie mindestens dem Strombedarf der Einwohner des Ortes Agathenburg (Jahresbetrachtung). Dass so viel Energie zu „100% aus regenerativen Quellen, unterstützt durch Photovoltaikanlagen“, kommen soll, erscheint zumindest fragwürdig.

Für den Surfpark werden jährlich rund 100 Mio Liter Wasser (!) benötigt, das zum Teil aus dem Grundwasser kommen soll. Ist die Wasserknappheit der Dürre-Jahre 2018 und 2019 in unserem Landkreis schon vergessen oder wird sie ignoriert?

Die Initiatoren erwarten 200.000 Besucher/Jahr, zuzüglich Events mit bis zu 3.000 Personen pro Tag. Dies dürfte mehr Wunschdenken sein; gar nicht zu sprechen von den erheblichen Lärm- und Schadstoffbelastungen, z.B. durch das Verkehrsaufkommen, sollte dieses Szenario doch eintreten.

Das 19 ha große Plangebiet wird einer massiven Bodenversiegelung anheimfallen. Wie ist das mit dem „Fahrplan für ein ressourceneffizientes Europa“ der EU vereinbar? Wir sind der Überzeugung, dass unser Planet Erde genügend Möglichkeiten bietet, in der Brandung von Meeren und Ozeanen zu surfen. Wir meinen auch, dass von solchen Riesenplanschbecken eine falsche Signalwirkung im Hinblick auf ernsthafte Bemühungen um Ressourcenschonung und Klimaschutz ausgehen wird. Es gäbe für die Nutzung des Plangebiets genügend sinnvolle und nachhaltige Alternativen.

Die „Bürgeraktion Surfpark - nein danke!!!“ möchte mit den Mitgliedern des neu gewählten Rates der Hansestadt Stade in den Dialog treten. Wir sehen die Chance, dass der Rat seine Möglichkeiten nutzt, die bisherige Planung neu zu bewerten. Um das zu erreichen, kommt es auf eine möglichst breite Unterstützung aller an, die die Surfparkpläne ebenfalls kritisch sehen.

Ab dem 29.11.21 können die Planungsunterlagen durch alle Bürgerinnen und Bürger eingesehen werden, entweder im Rathaus oder im Internet unter: https://www.stadtstade.info/rathaus-politik/oeffentliche-bekanntmachungen/. Stellungnahmen oder Äußerungen sind erwünscht, müssen aber schriftlich bis zum 7. Januar 2022 bei der Stadt eingegangen sein. Bitte nutzen Sie diese Möglichkeit oder treten Sie mit uns in Kontakt.

Kontakt zur Aktionsgruppe: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

 

Lesen Sie hier den Artikel "Bürgerinitiative gegründet: Sie wollen den Stader Surfpark verhindern" vom 26.11.2021 erschienen im Tageblatt.