Das Lebens- und Wirtschaftsmodell Deutschland fordert seinen Preis . Durch seit langem verdrängte und ignorierte Warnzeichen spitzt sich die Lage zu und wir kommen um ein grundsätzliches Umdenken nicht herum. Es gibt einen Weg, um eine Zukunft zu gestalten, die von Achtsamkeit mit den Ressourcen unseres Planeten, würdigerem Umgang mit den Tieren und der menschlichen Arbeitskraft und einer maßvollen Wirtschaft geprägt ist.

Maja Göpel zeigt auf,  wie wir den Hebel umlegen können.

 

Maja Göpel

Unsere Welt neu denken

Ullstein Verlag, 192 Seiten., 17,99 €
ISBN 9783 550 20079 3

 Mja Göpel

 

Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden zu Deinen Worten.

Achte auf Deine Worte, denn sie werden zu Deinen Handlungen

Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Deine Gewohnheiten

Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter

Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal

Unbekannter Verfasser

 

Warum und wodurch hat sich unsere Welt, unser Wirtschaftssystem so entwickelt, wie wir es heute kennen? 

Frau Göpel weist in Ihrem Buch (Seite 39 ff) darauf hin, dass wir uns zunächst klarmachen müssen, welchen Blick wir auf die Natur haben, da die Natur die Grundlage allen Wirtschaftens ist. Sie versorgt uns mit der notwendigen Energie und dem Material, dass der Mensch nur umformt.

Es gab eine Zeit, da sah man den Boden, das Wetter etc. als etwas Heiliges an, dass es zu schützen gilt.

Im 16. Jahrhundert dann warfen Wissenschaftler einen ganz anderen Blick darauf. „Macht Euch die Erde untertan“  aus der Bibel wurde ganz neu interpretiert. Fortan wurde auch die Rolle des Menschen anders. Gerade war der Mensch noch Teil der Natur, wurde er nun abgetrennt von der Um – welt.

Es interessierte nur noch der Aspekt : 

Lässt es sich wertbringend nutzen – die Natur ?  Oder kann es weg ?

Da wundert es nicht, dass der Blick für die unfassbare Vielfalt unserer Natur verloren ging.

 

Der Blick der Naturausbeuter auf die Welt von heute sieht so aus:

Wald ist nichts weiter als Holz

Erde ist eine Halterung für Pflanzen

Insekten sind Schädlinge

Das Huhn ist ein Ding, das Eier legt und Fleisch liefert

 

Achte auf Deine Worte, denn sie werden zu Deinen Handlungen

Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Deine Gewohnheiten

 

Welche Möglichkeiten für uns ?

Die Summe von uns allen ist die Gesellschaft, also sind wir, jeder Einzelne, das kleine Rad mit der großen Macht für eine andere Zukunft. Zukunft ist nichts, was einfach so passiert. Sie ist in vielen Teilen das Ergebnis unserer Entscheidungen.

Das Buch ist eine Einladung, (S. 9-23) sich die eigene Gedankenwelt bewusst zu machen und gibt Anregung unsere Welt neu zu denken.

 

Corona – ein Ausnahmezustand,

der bisher nicht in unserem Leben vorkam, in dem Leben derer, die für diese rasante Entwicklung von Wirtschaft, Gesellschaft und Politik die Verantwortung trägt.

Das ist ja alles in den letzten 50 Jahren geschehen. In diesem Zeitraum hat sich auch die Anzahl der Menschen auf diesem – unserem einzigen – Planeten verdoppelt .

Wir staunen darüber, dass eine Epoche zu Ende gehen könnte. Der Widerstand, den der bloße Gedanke daran auslöst, und die Ratlosigkeit, was danach kommen könnte, zeigen, wie sehr wir uns an diesen Zustand gewöhnt haben (S. 12+13) . Wir ahnen, dass wir vor immensen Umwälzungen stehen.

Zitat der Autorin:
Alle Menschen, die ich kenne, wünschen sich Liebe, Frieden, die Überwindung von Armut und eine schöne, sichere Umwelt. Warum also machen wir das dann nicht einfach?

Was hält uns als Gesellschaft davon ab?

 

Die neue Realität

(S. 23 – 36)
Während die Menschheit lange sehr viel Planet für wenig Mensch gegenüberstand, gibt es heute für immer mehr Menschen immer weniger Planet. Will die Menschheit nicht ihren eigenen Zusammenbruch herbeiführen, muss sie lernen, in einer vollen Welt zu wirtschaften, auf einem einzigen Planeten, mit begrenzten Ressourcen.

 

Natur und Leben

(S. 37 -73)
„Natürliche Systeme sind auf Dauer und Nachhaltigkeit angelegt, menschliche auf den Moment“, ist die eine Aussage.

„Aus dem natürlichen System lässt sich jedes einzelne Element herausnehmen und durch ein künstliches ersetzen. Die Welt kann praktisch ohne natürliche Ressourcen auskommen. Daher ist Erschöpfung nur ein Ereignis, aber keine Katastrophe“, ist die andere Aussage.  Hierfür erhielt Robert Solow den Nobelpreis. Unglaublich!!! 

Diese beiden Sichtweisen sind es heute noch, diese beiden Ideen stehen zur Auswahl.

Ändere Deine Sicht auf die Welt und Du veränderst die Welt.

Das ist die Einladung, die Frau Göpel uns mit Ihrem Buch machen möchte. Das Buch mit interessanten

Detailinformationen liest sich unterhaltsam und leicht.

 

Welche Möglichkeiten für uns ?

Schon im kleinsten Gesellschaftsteil, der Familie oder auch schon der Partnerschaft erleben wir die wirkungsvolle Veränderung durch das Einbringen neuer Ideen und Verhaltensweisen. Also warum nicht über neue Sichtweisen auf bisher selbstverständliches Alltagsleben nachdenken?

Das kann doch auch zu interessanten Gesprächen, erfahrungsreichen Versuchen und alltäglicher Lebendigkeit führen. Schon alleine das ist ein Aufbruch wert – oder?

 

Mensch und Verhalten

Welchen Blick hat der Mensch nicht nur auf die Natur, sondern auf sich selbst ?

Das Menschenbild, das hinter den meisten ökonomischen Theorien steckt, ist das eines Egoisten.

Die meisten Menschen entscheiden sich als Konsument immer für das, was ihnen den größten Nutzen und die bequemste, kurzfristige Bedürfnisbefriedigung bringt. Produzenten entscheiden sich für das was ihnen den höchsten – finanziellen - Gewinn verspricht. Aber ist das wirklich ein Gewinn oder ist es doch eher die Sucht nach mehr und mehr sowie das Hamsterrad, dass nur mehr Geld unsere Bedürfnisse erfüllen kann und nichts anderes  ???  Gefühle spielen keine Rolle. Echte Menschen kommen in solchen ökonomischen Theorien genauso wenig vor wie echte Natur.

Diese Funktionalisierung des Menschen und der Natur hat ihren Preis. Wir spüren ihn an unserer nicht vorhandenen Gesundheit – 50 % der deutschen Bevölkerung ist chronisch krank und Tablettenschlucker – sowie im großen in einer Politik hektischer, nachhaltig unüberlegter Entscheidungen auf Druck der geldsüchtigen Wirtschaftsinteressen.

 

… aber es geht auch anders:

Adam Smith stellt in seinem Werk „Wohlstand der Nationen“ seine Sichtweise vor. Jeder Mensch bringt durch Arbeit das hervor, was er am  besten kann. So entstehen unterschiedliche Produkte, die auf dem freien Markt gehandelt werden, wobei Angebot und Nachfrage die Preise bestimmen.

Charles Darwin erkannte, dass neue Arten durch natürliche Auswahl entstanden sind, wobei die Auswahl wiederum mit der Fähigkeit einherging, sich an Veränderungen anzupassen. So bleibt ein Ökosystem immer intakt und für alle ist gesorgt – auch bei neuen Lebensbedingungen.

Richard Easterlin stellte in seiner Studie „Verbessert wirtschaftliches Wachstum das menschliche Los ?“  fest, dass ab einem gewissen durchschnittlichen Einkommen pro Kopf die durchschnittliche Zufriedenheit der Menschen nicht mehr anstieg.  Mehr Wohlstand materieller Art führt also nicht automatisch zu mehr Lebensqualität. 

 

Warum es so wichtig ist, sich das klarzumachen?

Wirtschaftswissenschaftler erarbeiten Theorien, auf deren Grundlage  Geschäftsmodelle entstehen, Politik gemacht wird und nicht zuletzt auch jeder von uns, ob willentlich oder nicht, sein Verhalten einrichtet.  Aber es sind nur Theorien, neue Ideen. Erst ihre Überprüfung für die Tauglichkeit in unserer

Realität macht eine gute Basis daraus. Findet das statt?  Nein!!

Kurzentschlossenes Handeln prägt unsere Zeit und ohne es zu merken sind wird mittendrin als funktionierende Teile einer Scheinwelt. Anstatt still zu stehen und in uns nachzufragen „Was tun wir da eigentlich ?“, lassen wir uns fremdbestimmen und zum ökonomischen Zweck ge- und missbrauchen.

Auch jenseits von Konzernen sehen wir, dass das ökonomische Denken in Lebensbereiche eingewandert ist, die ursprünglich nichts mit Wirtschaft zu tun hatten.

 

Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter

Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal

 

Welche Möglichkeit für uns?

Was wollen wir wirklich – Was tun wir?

Um bei all dem Stress nicht krank zu werden,  suchen wir nach Ausgleich. Vielleicht ein Yogakurs, regelmäßige Spaziergänge in der Natur, Meditation ...

Worum geht es uns dabei?

Wir wollen uns wieder leistungsfähig, noch konzentrierter und produktiver, ja attraktiver machen.

Was könnten wir uns klarmachen?

An Stelle von noch mehr Terminen und noch mehr Aktivitäten

sich Gedanken und Ideen entwickeln lassen und diese letztendlich auch umsetzen um aus diesem Hamsterrad aussteigen zu können.

Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Deine Gewohnheiten

 

Wachstum und Entwicklung

(Seite 74 – 96)
Die nie enden wollenden Parolen : Wir brauchen mehr Wachstum – mehr Produkte, mehr Konsum.

Wir brauchen Entwicklung – mehr Ideen, die die Machthabenden noch mächtiger machen.

Die Welt ist mitten in einer enormen Krise – Existenz, Klimawandel, Menschengerechtigkeit, Gesellschaftssystem Demokratie – und dennoch will man einfach weiter den bisherigen Weg gehen

und uns manipulieren und ködern, damit wir nicht auf abwegige Gedanken kommen.

Ausspruch Frau Merkel „Wir haben die Klimaziele in 2020 erreicht“  .

Muss man sich als Staatsoberhaupt nicht schämen, wenn man sich  ohne eigenes Zutun und couragierte Politik, nämlich nur aufgrund von nicht zu umgehenden Maßnahmen wegen des Ausbruchs der Corona-Pandemie auf die eigene Schulter lobend klopft? 

Je weniger produziert, transportiert und konsumiert wird, umso weniger Kohlendioxidausstoß. 

Schrumpft die Wirtschaft, verlangsamt sich der Klimawandel. Wächst die Wirtschaft, beschleunigt er sich.

Also Wirtschaftswachstum in der vorhandenen Form bedeutet Klimawandel. Das Wachsen einer Wirtschaftsleitung ist beschränkt, da das Ausmaß dessen, was wir dem Planeten entnehmen und zufügen können, auch beschränkt ist.

Der Irrsinn einer Wachstumsidee vorbei an versorgungsorientierter Wirtschaftsleistung hat seinen Höhepunkt nicht nur erreicht, sondern schon überschritten.  Denn hierbei gebe es auch mal ein Genug. Das ist nicht vorgesehen, da die Versorgung der Menschen mit Gütern und Dienstleistungen, die sie wirklich brauchen gar nicht mehr das eigentliche Ziel des Wirtschaftens ist.  Leider!!!

Auch auf dem Finanzmarkt schlägt sich diese Art des Wirtschaftens nieder. Längst befinden wir uns in einem unüberschaubaren Chaos der Investitionen, Unterstützungen, Gebühren, Krankenkassenbeiträge, Gewinnverteilungen etc.  .  Politisch unterstützt durch Steuersätze für Reiche und Konzerne auf dem niedrigsten Niveau seit Jahrzehnten, steigt die Zahl der Milliardäre rasant an, während der Mittelstand ausblutet und Altersarmut zum Normalstatus unserer Gesellschaft erhoben wird. Und die Spielhalle derer, die keine sinnvollen Verwendungsmöglichkeiten ihres absurd hohen Geldeinkommens mehr kennen, ist die Börse. Roulette zu Lasten menschlicher Existenten, Tierquälerei und Umweltausbeutung.

Das ist die Entwicklung auf die Deutschland und Ihre Politiker zurückblicken können. Das ist das momentane Ergebnis an Entwicklungsstatus in unserem Lande.  Welchen Sinn macht das ? Wie soll sich da Zufriedenheit mit Erreichtem einstellen? Wie soll ich mich als Arbeitnehmer und Staatsbürger damit identifizieren, wo meine Bedürfnisse und Wünsche für Arbeitsplatz und Arbeitssinn überhaupt gar nicht vorkommen???

 

Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Deine Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.

Die vorhandene Welt neu denken anstelle immer eine andere Welt haben wollen

Aus den Wünschen für ein Wirtschafts-, Berufs-, und Gesellschaftsleben im Morgen ein neues, nachhaltiges Konzept entwerfen. Wachstum begreifen als immer besser, immer effizienter für Umwelt, Menschenrechte und -würde, Tierwohl. Eine Entwicklung hin zu sinnvollen Tätigkeiten für sinnvolle Produktionen anstelle von immer nur mehr und mehr Unnötigem und der Ausbeutung der Arbeitnehmer, weil ohne Berücksichtigung menschlicher Bedürfnisse für mehr Wohlbefinden und Gesundheit.

 

Fortschritt

(Seite 97 – 117)
Die Erfindung der Glühbirne war zu seinerzeit ein grandioser Fortschritt, da es vieles vereinfachte. Was daraus geworden ist – ein unübersehbarer und unkontrollierbarer enormer Stromverbrauch – ist ein Rückschritt, weil er unsere Ressourcen nicht berücksichtigt und keine Begrenzung des Verbrauchs angesagt wird.

Die Erfindung des Autos eine tolle Sache. Auto als Luxusgegenstand, den sich nicht jeder leisten kann, wo mehrere sich zusammentun müssen, um sich den Traum zu realisieren. Kein Problem. Was daraus geworden ist – ein Jedermanns-Vermögensgegenstand, der nicht nur einmal, sondern bis zu dreimal vor dem Haushalt einer 4-köpfigen Familie steht –, ist ein Rückschritt, weil er unsere Ressourcen nicht berücksichtigt und keine Begrenzung angesagt ist.

Fortschritt wird also interpretiert über kurzfristiges Wachstum und Konsumweckung und -vermehrung.  Völlig ausgeufert und dem Bestreben der mächtigen Konzerne überlassen, fehlt der Blick wo solch eine Wirtschaftspolitik hinführt. Fortschritt wie er mal gemeint war und real stattfand, gibt es doch gar nicht mehr. Der Begriff muss eine neue Definition erfahren, denn wir sind lange beim Genug angekommen.

Fortschritt als Vermehrung von Qualität, von Lebensqualität, von medizinisch ganzheitlich orientierter Qualität, von Produktqualität – Unterstützung der Bio-Agrarwirtschaft -, um nur einige zu nennen.

 

Welche Möglichkeit für uns ?

JA, das ist die Herausforderung, der wir uns alle stellen sollten. Die Summe unserer Aktivitäten macht die gesellschaftliche Aktivität aus und die gesellschaftliche Aktivität verändert die politische Aktivität.

 

Konsum

(Seite 118 – 134)
Wofür arbeiten wir – oft unter hochgradigen Stressbedingungen?
Für den Lebensunterhalt (Wohnen, Auto, Kleidung, Essen)
Für Freizeitaktivitäten (Medien, Reisen, Sport, Trend-Artikel)
Für Rücklagen (Neuanschaffungen, Reparaturen)
Für Unabhängigkeit, Anerkennung und Selbstwertgefühl

Die Stressbedingungen und die Unzufriedenheit suchen nach Ersatzbefriedigung möglichst kurzfristiger Art. Wir kaufen mehr Kleidung als wir jemals anziehen (…dann wollen wir ja schon wieder etwas Neues). Wir kaufen uns mehrere Autos, um uns nicht anders organisieren zu müssen (…ein jederzeit machen können was man will ). Wir kaufen mehr Lebensmittel als wir aufessen (…gerade keinen Appetit, zulange liegen gelassen …) Das alles kommt vor, regelmäßig und viel, viel zu häufig. Eingleisiges Denkresultat daraus :  Ich brauche mehr Geld, ich muss arbeiten.  Dabei gibt es ja nicht immer nur einen Lösungsweg.

 

Umdenken – Ja, uns die Welt anders denken!

Komme ich nicht auch mit weniger Kleidung, weniger Neukäufen pro Saison aus und versage mir den Blick in den neuen Prospekt, um den Verführungen nicht zu erliegen? Denn häufig ist es doch so : Ist die Verführung nicht da, besteht auch kein Bedürfnis. Ein Auto kostet viel Geld, für das wir lange arbeiten müssen – und es steht die meiste Zeit herum. Kommen wir vielleicht doch mit einem Auto aus und organisieren uns oder arbeiten weniger? Denn :  Wenn ich ein Auto weniger finanziere, spare ich viel Geld und damit auch viel Arbeitszeit. Macht es uns wirklich glücklich, unsere Freizeit anstelle mit Entspannung, Ruhe, Miteinander oder Naturerlebnissen, mit immer noch mehr und noch aktuellerem und noch häufigerem Konsum und Besitz-anhäufung zu verbringen ?

Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden zu Deinen Worten.
Achte auf Deine Worte, denn sie werden zu Deinen Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Deine Gewohnheiten.

 

Die Preise stimmen nicht

Wir verklappen auf diverse Weise Treibhausgase in unser aller Atmosphäre, benutzen ganz selbstverständlich unser aller Wasser – denn alle Flüsse und Ozeane sind miteinander verbunden – als Müllkippe.  

In einem Flugzeugticket – Preis sollte natürlich auch eingerechnet sein, was an Kosten aufzuwenden ist, um die Umweltverschmutzung zu reduzieren und Klimaziele zu erreichen, zu stabilisieren. Plastikherstellung aller Art ist nur deshalb so enorm billig, weil genau die Kosten zur Beseitigung der enormen Schäden an unserer aller Welt nicht im Preis mit einkalkuliert werden.

Die Verantwortung wird weit weggeschoben, denn bei angemessenen Preisen könnte der Markt gar nicht so überflutet werden. Also, die Verantwortung sollen dann bitte andere tragen. Klar, sagt die Politik, das machen wir schon. Wir belasten am besten alle in unserem Staat lebenden Menschen damit, in dem wir Gebühren und Kostenumwälzungen erdenken und umsetzen.

Wir leben nicht über unsere Verhältnisse, sondern über die Verhältnisse anderer. Während man sich hierzulande entschieden hat, Konsum als Freizeit - (er) - füllung zu leben, ruinieren wir Existenzgrundlagen anderswo auf unserem gemeinsamen Planeten. Es sterben Menschen, Tiere, unser Wasser wird vergiftet und die Atmosphäre zerstört. Respektlosigkeit, Ausbeutung, fehlendes Mitgefühl, Egozentrik. Das ist die große Schuld, die auf unserem Verhalten lastet.

Deutschland rühmt sich mit der Einzigartigkeit der Müllverwertung. Wer wenig Müll produziert, braucht gar keine Müllverwertungsmaschinerie in dem Umfang. Ein Großteil deutscher Kunststoffabfälle gehen ins Ausland, nach Asien, Malaysia, Indien oder Vietnam, ein anderer Anteil landet in Flüssen und Meeren. Ja, die Müllverwertung ist einzigartig – einzigartig beschämend.

 

Welche Möglichkeiten für uns ?

Maja Göpel lädt uns in Ihrem Buch ein, unser Verhalten, unsere Denkmuster genauer unter die Lupe zu nehmen und verschiedene Änderungsmöglichkeiten durchzudenken, um zu anderen Alltagsgewohnheiten zu gelangen.

 

Unsere Welt neu denken Grafik

 

Hier wird auch deutlich, warum die unterschiedlichsten Denkweisen

Umweltaktivisten – Konzerne, Industrie
Wert – Preis
Wertschätzung – Geldanhäufung
nur schwer zusammenzuführen sind. (Beispiel Geo-Engineering Seite 109 – 110).

Umso wichtiger, das die Politik eingreift

um ein Gleichgewicht herzustellen und stabil zu halten
um Gerechtigkeit in der Verteilung der Verantwortung herzustellen und zu kontrollieren.
um die Einhaltung unserer Verfassung  „Eigentum verpflichtet“ zu gewährleisten (Seite 148 – 149)

Ein vernachlässigter Garten tendiert, genau
wie eine sich selbst überlassene Wirtschaft
in Richtung ungesunder Ungleichgewichte
Eric Liuz und Nick Hanauer

 

Gerechtigkeit
(Seite156-180)

Wir reden viel darüber, mehr zu geben.
Wir reden nicht darüber, weniger zu nehmen.
Wir reden viel darüber, wovon wir mehr machen sollten.
Wir reden nicht darüber, wovon wir weniger tun sollten
Anand Giridharadas

In der Vergangenheit war es leicht zu glauben, dass der Lebensstil des wohlhabenden Teils der Welt mit den Armen und Ärmsten in keinerlei Zusammenhang steht. Was nahm der Reichtum der einen dem Leben der anderen denn schon weg ?  Jeder hatte sein Auskommen auf seine Weise.

Das ist jetzt anders: KLIMAWANDEL

In der Gegenwart ist es so, dass der Lebensstil der industrialisierten, materialistischen und kapitalistischen Teile der Welt, dem Leben und Auskommen der armen und ärmsten Bevölkerungs-schichten unseres Planeten alles wegnimmt – die Lebensgrundlage!

Wenn aktive Verteilungs- und Sozialpolitik betrieben wird, die zum Ziel hat, dass die Schere zwischen Arm und Reich nicht so extrem auseinandergeht wie hierzulande und auch der Mittelstand gestärkt wird, gibt es ein Auskommen für jeden. Eigentum und Wirtschaftspraxis muss ihre Grenzen dort finden, wo es die Freiheit und das Leben anderer einschränkt.

 

Welche Möglichkeiten für uns ?

Konzentrieren wir uns auf das, was in unserer Macht steht und kümmern wir uns nicht zu sehr um das, was nicht in unsrer Macht steht. Fangen wir bei uns an !!!  

Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden zu Deinen Worten.
Achte auf Deine Worte, denn sie werden zu Deinen Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Deine Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.
Unbekannter Verfasser

  

Maja Göpel tritt in zahlreichen Medien auf. Hier spricht sie für "Scientists for Future" auf "Jung und Naiv":

Darüber, wie wir anders wirtschaften könnten, spricht auch Christian Felber, dessen Buch über Gemeinwohlökonomie wir an dieser Stelle schon besprochen haben

Und hier Felber in einem Webinar, das am 8. Februar auf Zoom und YouTube zu sehen war.

Zeit Online: Der Klimawandel ist aus dem Fokus geraten. Im Podcast erklärt die Ökonomin Maja Göpel, was man vom Kampf gegen das Virus für den Kampf gegen die Klimakrise lernen kann.